In der Camarque konnte unser Camper unter Beweis stellen, dass er auch Dirtroads fahren kann, um uns an Stellen zu bringen, wo wir hunderte Flamingos beobachten konnten und die für die Region typischen weißen Pferde anschauen. Besonders schön anzusehen, waren die an der untergehenden Sonne vorüberfliegenden Flamingos.

Zurück in der Provence, waren wir in Aix-en-Provence, was wir uns aber hätten schenken können. Außer ein paar Marktständen in der Altstadt, gab es nichts zu sehen. Marseille war da schon wesentlich sehenswerter. Vor allem die Basilique Notre-Dame de la Gard hoch oben über der Stadt ist sehr schick anzusehen. Durch den byzantinischen Stil fühlt man sich glatt nach Istanbul versetzt. Auf dem Weg nach oben war es schon sehr eng, aber ein Busfahrer hatte es etwas eilig und wollte sein Können unter Beweis stellen und sich an uns an einer etwas eher ungeeigneten Stelle durchquetschen, dafür hat er als Andenken jetzt einen hübschen langen Kratzer, verursacht durch unseren Spiegel, an seiner Seite. Autofahren ist in Frankreich manchmal sowieso etwas abenteuerlich. An der Küste entlang ging es weiter nach Hyères. Leider war eine Küstenstraße wegen der Sonne gesperrt (das war zumindest, was wir mit unseren Französischkenntnissen verstanden haben). Wir wollten mit dem Boot auf eine der vorgelagerten Inseln fahren, doch es fuhr keines mehr. Also mussten wir auch diesen Plan verwerfen. War wohl irgendwie nicht unser Tag.

So nahmen wir eben an einem Strand in der Nähe des Hafens ein Bad und beschlossen dann kurzerhand die Küste zu verlassen und nach Norden zu den Gorges du Verdon zu fahren. Europas größter Canyon ist durchaus beeindruckend. Und nach dem in den USA und in Australien, war es der dritte, den wir gesehen haben, der sich Grand Canyon nennt.

Danach lockte die Côte d’Azur. Im hübschen Städtchen Saint Raphaël genossen wir den Luxus quasi direkt am Strand zu campen und im Badewannenwasserwarmen Meer zu treiben. Da hat das Baby sich doch tatsächlich auch getraut seinen ganzen Körper nass werden zu lassen. Durch das Massif de L‘ Esterel gab es glücklicherweise auch eine Küstenstraße, welche geöffnet war und uns vorbei an roten Felsen thronend über dem türkisen Meer nach Cannes führte. Dort gibt es naja… teure Hotels, teure Karren, teure Geschäfte und Palmen. Den roten Teppich haben das Baby und Susi getestet, war ganz schön schmutzig, aber ein bisschen Filmstarfeeling hatte man schon. Im architektonisch von Italien geprägten Nizza gab es auch für uns was zu sehen. Und wir probierten das hoch angepriesene Pan Bagnat, ein mit Thunfisch und noch anderen „geheimen“ Sachen belegte Brot. Wirklich enorm lecker.

Insgesamt fragt man sich aber schon, warum gerade die Côte d’Azur so beliebt ist. Sicher gibt es einige sehr schöne Buchten, aber gerade die Strände an den größeren Orten sind nicht gerade der Bringer.

Krönender Abschluss war ein Ausflug nach Monaco. Das nach dem Vatikan zweitkleinste Land der Welt setzt dem ganzen Prunk und Protz der Côte d’Azur die Krone auf. Wir schlenderten ein wenig durch das Fürstentum und wollten zum Abschluss im Casino unser Glück versuchen, doch mit Baby durften wir nicht einmal in die Vorhalle. So verabschiedeten wir uns wieder von Monaco uns auch von Frankreich und begaben uns auf den Weg nach Italien.