Reiseroute

Auf der Karte seht ihr unsere Reiseroute, die Berichte findet ihr darunter.


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12.10.2013  Auf nach Afrika

 

Diesmal nicht mit einer Mitfahrgelegenheit, sondern mit dem Zug, fuhren wir am frühen Samstagmorgen gen Frankfurt- 1. Klasse. Das Ticket kostete für denselben Zug weniger, als 2. Klasse. Warum auch immer. War jedenfalls sehr bequem. Ab Frankfurt ging es mit Zwischenstopps in Kairo und Johannesburg nach Windhoek, wieder mit dem gemeinen Pöbel, eingepfercht in die Economy-Klasse.

1. Klasse nach Frankfurt
1. Klasse nach Frankfurt

In Johannesburg haben wir das erste Mal Afrika erfahren, wie es leibt und lebt. Auf dem gesamten Flughafen gab es kein Kerosin mehr, weshalb sich alle Flüge auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir hatten noch Glück und mussten nur 2 Stunden warten. In Windhoek auf dem Flughafen dauerte das Ausleihen unseres Mietwagens auch noch einmal ein gutes Stück und so benötigten wir ganze 36 Stunden für den Trip. T.I.A. This is Africa.

Unser Mietwagen, ein VW Polo Sedan, ist eine äußerst seltsame Konstruktion. Es wirkt, als sei das Lenkrad einfach von links nach rechts gesetzt worden, denn als Fahrer hat man so gut wie keinen Platz im Fußraum. Die erste Strecke vom Flughafen nach Windhoek haben wir trotzdem gemeistert, inklusive einer ersten Sichtung eines Warzenschweins am Straßenrand.

Am Abend waren wir lediglich noch beim Inder um die Ecke sehr lecker essen, danach sind wir ziemlich zeitig auf die Matratze gesunken.

Alte Feste, Windhoek
Alte Feste, Windhoek

Den ersten Tag haben wir in Windhoek mit Einkaufen im Supermarkt und einem Stadtrundgang zugebracht. Am Abend genossen wir den Pool im Hostel, denn an die über 30° C muss man sich ja auch erst einmal wieder gewöhnen.

Am nächsten Tag planten wir einen Ausflug nach Norden, genauer nach Okahandja auf einen Markt, auf dem verschiedene Handarbeiten verkauft wurden, hauptsächlich aus Holz. Sehr schöne Sachen, aber auch viel Schrott gibt es zu kaufen. Man soll natürlich an jedem Stand „nur mal gucken“ und dann bekommt man einen „sehr guten Preis“ gemacht.

Anschließend wollten wir noch ein paar Kilometer weiter nach Gross Barmen fahren, einem Thermalbad. Leider war es wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Das Schild stand natürlich erst am Eingang und nicht schon am Abzweig in Okahandja. So wurde daraus nichts und wir verbrachten den Nachmittag wieder im Pool im Hostel. Aber wir konnten afrikanische Straßenbauarbeiten bewundern. Die Arbeiter haben bspw. direkt neben der Straße ihre Zelte aufgeschlagen.

Morgen verlassen wir Windhoek in Richtung Südosten. Die Sanddünen am Sossusvlei sind das nächste Ziel, welches wir ansteuern werden.

20.10.2013  Starke Kontraste

 

Etwas südlich von Windhoek wurde Anfang des Jahrhunderts der Heldenacker gebaut, ein Monument mit den Gräbern der namibischen Helden. Entworfen von einem Koreaner hat es etwas von einem sozialistischen Prachtbau. Da weit weniger Touristen den Weg hierher finden, als veranschlagt, muss der Betrieb staatlich unterstützt werden. Als wir da waren, waren wir auch ganz allein.

Düne am Sossusvlei
Düne am Sossusvlei

Bevor wir nach Sesriem und zum Sossusvlei fuhren, legten wir einen Zwischenstopp am Lake Oanab ein. Ein Stausee mit wunderschönem Zeltplatz und kleinem Wildpark, in dem wir beim Verlassen des Camps, ohne danach zu suchen Zebras und Giraffen gesehen haben.

Von hier fuhren wir ziemlich staubige und teilweise löchrige Straßen, welche man fast nicht als solche bezeichnen kann, nach Sesriem. Der Zeltplatz liegt mitten in der Namib, entsprechend heiß und sandig ist es hier. Tagsüber an die 40 °C und ein heißer Wind, der besonders nachmittags so stark weht, dass man schon fast von einem Sandsturm sprechen kann. Für Abkühlung sorgte ein Swimmingpool, der ziemlich deplatziert in dieser unwirtlichen und trockenen Gegend wirkte, an dem wir aber die Nachmittage genossen. Am ersten Abend haben wir den Sesriem Canyon (es muss hier also ab und an Wasser geben) und die Elim-Düne besichtigt. Am Morgen danach fuhren wir mit vielen anderen schon um 5:30 Uhr Richtung Sossusvlei, um dort den Sonnenaufgang über den riesigen roten Dünen zu erleben. Da es keine Wegweiser gibt, ist jeder dahin gelaufen, wohin er dachte. Genug Dünen stehen ja zur Auswahl. So haben auch wir eine Düne ausgewählt und hatten diese für uns ganz allein. Auf dem Weg nach unten, standen Oryx-Antilopen unter einem Baum im Schatten. Erstaunlich, wie nah sie uns an sich vorbeigehen ließen, ohne uns aber aus den Augen zu lassen.

Altes Bezirksgericht, Swakopmund
Altes Bezirksgericht, Swakopmund

Nach der Wüste fuhren wir an die Küste nach Walvis Bay und Swakopmund. Der Gegensatz könnte nicht größer sein: Feuchte Meeresluft und nur 15 °C. Die Bucht von Walvis Bay ist berühmt für die vielen Vögel, die hier überwintern und Wale, die ebenfalls hierherkommen. Außer ein paar Flamingos und den üblichen Möwen, war aber nichts zu sehen.

Swakopmund, etwas weiter nördlich, ist ein ziemlich deutsches Städtchen. Viele Straßennamen, Restaurants und Hotels sind deutsch und massenhaft deutsche Touristen findet man hier ebenfalls. Es gibt viele Gebäude und Häuser, die noch aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen. Außerdem gibt es ein Denkmal für bei einem Hereroaufstand gefallene deutsche Schutztruppensoldaten. Das ist ziemlich grotesk.

Felsbogen an der Spitzkoppe
Felsbogen an der Spitzkoppe

Weiter nach Norden und wieder in wärmere Gefilde, reisten wir weiter zur Spitzkoppe und dem Erongo. Hier gibt es allerhand verschiedene Granitformationen und Höhlen mit Felsmalerein zu sehen. Ein Teil davon, was wohl überall sonst Nationalpark wäre, liegt auf dem Privatbesitz einer riesigen Ranch.

Jetzt geht es weiter nach Norden Twyfelfontein und der Etosha Nationalpark sind unsere nächsten Ziele.

25.10.2013  Fotosafari

 

Von Omaruru, wo wir übernachteten, machten wir uns auf den Weg nach Nordwesten mit dem Ziel Twyfelfontein. Der Weg dorthin führt ausschließlich über Dirt Roads, was in Namibia nicht ungewöhnlich ist und diese Straßen sich auch gut fahren lassen. Nach einer Kuppe jedoch ragte ein recht großer Stein aus der Straße. Wir versuchten auszuweichen, das Auto kam ins Schlingern und wir unternahmen einen Ausflug ins Kiesbett. Glücklicherweise gibt es keine Straßenbegrenzungen, es lag kein Stein am Rand und stand auch kein Baum. Zwei Reifen waren dennoch platt. Bei nur einem Ersatzrad keine gute Situation, so mitten im Nichts. Plötzlich tauchten aber Menschen aus den Büschen auf, um uns zu helfen. Ein Reifen gegen das Ersatzrad getauscht und das andere demontiert. Dann wurde ein Kind Werkzeug und Luftpumpe holen geschickt und wo auch immer er es herholte und wozu Ziegenhirten dies brauchen, kam er nach 3 Minuten wieder. Schnell war Luft aufgepumpt und das Rad wieder montiert. Das Auto wurde mit vereinten Kräften aus dem Sand wieder auf die Straße geschoben und schon konnten wir wieder weiterfahren. Uns ist nichts passiert und auch am Auto ist nichts kaputt gegangen. Gott sei Dank.

Platte mit Felsgravuren
Platte mit Felsgravuren

Etwas später als geplant kamen wir nach Twyfelfontein. Dort gibt es verschiedene Gesteinsformationen und das einzige Weltkulturerbe Namibias, uralte Felsgravuren und Felszeichnungen. Erster Stopp waren die Orgelpfeifen. Eine nicht ganz schlanke Frau führte uns die 300 m zur Sehenswürdigkeit und war auf dem Weg zurück nach Oben völlig außer Atem. Nach dem verbrannten Berg war das Highlight die Felsplatten. Buschmänner, die San, verewigten verschiedene Tiere und Fußabdrücke im Fels, um die Positionen von Wasserlöchern zu zeigen oder als Unterrichtstafel. Als letztes sahen wir noch den versteinerten Wald. Während der Eiszeit auf der Nordhalbkugel versteinerte Bäume, die tatsächlich wie Holz aussehen.

Elefanten im Wasserloch
Elefanten im Wasserloch

Übernachtet haben wir in Khorixas, die Lodge wurde quasi vom gesamten Dorf gebaut und fast jeder scheint auch dort zu arbeiten. Unser Zelt fand sogar auf Rasen einen Platz. Abends gab es an der Hotelbar unerwartete Unterhaltung. Sieben Männer sangen und tanzten, nur begleitet von einer selbstgebauten Trommel. Einer der Kellner fand dies so gut, dass er gleich mit einstimmte.

Nächste Station war eines der Highlights Namibias, der Etosha Nationalpark. Schon als wir am Mittag ankamen und zu unserem Camp in der Mitte des Parks fuhren, haben wir unterwegs viele Tiere gesehen. Giraffen und Elefanten direkt an der Straße und riesige Herden Zebras, Springbocks, Gnus und Antilopen grasten auf den „Wiesen“. Sogar zwei Breitmaulnashörner ließen sich von uns nicht stören und eines kam bis auf 15 m an unser Auto heran. Als es am späten Nachmittag etwas kühler wurde, waren auch die Wasserlöcher gut besucht und eine Elefantenherde stillte ihren Durst und nahm ein Bad im kühlen Nass. Jedes Camp im Etosha Park hat sein eigenes künstliches Wasserloch, welches nachts beleuchtet und 24 Stunden zugänglich ist. Hier beobachteten wir den Sonnenuntergang und es dauerte nicht lange, bis sich in der Dämmerung ein Spitzmaulnashorn und eine kleine Herde Elefanten blicken ließ.

Giraffe im Etosha NP
Giraffe im Etosha NP

Am zweiten Tag fuhren wir am Vormittag noch ein paar Wasserlöcher an, den Nachmittag verbrachten wir selber in einem. Im Pool nämlich. In dieser Nacht kamen ein Leopard und ein Rudel Hyänen ans Wasserloch. Fehlte eigentlich nur noch der König der Tiere, der Löwe. Zumindest dessen Frau bekamen wir am Tag darauf vor die Linse, als wie zum Ausgang auf der anderen Seite des Parks fuhren. Aufgrund der Hitze, lagen die beiden Löwinnen nur träge unter einem Baum. Ein Gepardenweibchen mit zwei Jungen lag nur ein paar hundert Meter davon entfernt ebenfalls im Schatten.

Nach so viel Trockenheit gab es in Tsumeb etwas Abwechslung. Als Gartenstadt bekannt, blühen hier überall Bäume, Büsche und Blumen und es gibt ausreichend Grünflächen. Am Abend gab es echte italienische Pizza, inklusive einer sehr gesprächigen Pizzabäckerin und deren Mann.

Über Rundu, wo wir mit Blick über den Okavango und auf Angola übernachteten, fuhren wir durch den Caprivi-Streifen nach Kasane in Botswana. Im Caprivi ändert sich Landschaft und Klima schlagartig. Die Luftfeuchtigkeit ist wesentlich höher, wir haben zu ersten Mal einen kleinen, aber heftigen Regenschauer erlebt und es ist alles etwas grüner und nicht mehr so wüstenähnlich.

02.11.2013  Aus der Wüste zum Wasser

 

Botswana ist ein relativ teures Reiseland. In Kasane am Rande des Chobe Nationalparks angekommen, hatten wir das Glück zu einem Last-Minute-Preis ein absolut fantastisches Zimmer mit Blick auf den Chobe-Fluss zu bekommen. Im Garten der Lodge besuchten uns jeden Abend Warzenschweine, Warane und sogar ein Flusspferd namens Margaret. Da man mit einem normalen Auto nicht selbst auf Pirschfahrt gehen kann, haben wir am nächsten Morgen mit einem Safarimobil eine Fahrt durch den Nationalpark unternommen.

Flusspferd am Chobe
Flusspferd am Chobe

Leider haben sich nicht besonders viele Tiere blicken lassen. Unser Guide hat zwar Löwenspuren entdeckt und eine Löwin im Busch verschwinden sehen, aber auch nach langer Suche hat sie sich nicht noch einmal gezeigt. Ganz anders war am Nachmittag der Bootsausflug auf dem Chobe. Hier konnten wir viele verschiedene Vögel in allen Größen und Farben, Krokodile, Büffel und Flusspferde aus nächster Nähe begutachten. Da ein Gewitter aufzog mussten wir mit unserem kleinen Boot an den Rand fahren und dem Sandsturm trotzen. Dadurch hatten wir das Glück, dass eine Herde Elefanten direkt vor uns von einer Insel durch den Fluss ans Ufer schwamm. Zumindest die kleinen mussten schwimmen, die Großen hingegen konnten laufen.

Victoria Falls
Victoria Falls

Den Ausflug zu den Victoria Fällen konnten wir nicht mit unserem Auto machen, da es uns nicht erlaubt ist damit nach Simbabwe einzureisen, deswegen brachen wir mit einem Minibus zur Grenze auf. Das Einreise-Procedere war typisch afrikanisch: langwierig und von handschriftlichen Formularen geprägt. Der Fahrer des Minibusses war sehr nett und hat uns viele interessante Dinge über Simbabwe erzählt, damit wir hatten wir einen Einblick in Politik und Geschichte des Landes. Zum jetzigen Zeitpunkt ist gerade Trockenzeit, so dass der Sambesi wenig Wasser führt und auch nicht allzu viel die Fälle hinabstürzen kann. Was aber gar nicht so schlecht ist, da gesagt wird, dass in der Regenzeit vor lauter Gischtnichts zu sehen ist.

Mokorofahrt durch das Okavango-Delta
Mokorofahrt durch das Okavango-Delta

Letztes Reiseziel in Afrika war das Okavango Delta. Der Okavango mündet hier mitten in der Kalahari und versickert, in unzählige Arme zerteilt, im Sand, was der Gegend einen unglaublichen Tierreichtum beschert. Nur ab und an schafft er es teilweise noch in einen See. Im nördlichen Botswana kommt man schnell voran, da die 3 befahrbaren Straßen asphaltiert sind und so hatten wir in Maun angekommen noch Zeit eine Tour für den nächsten Tag zu buchen. Mit einem Schnellboot wurden wir zum Startpunkt für die Tour gebracht. Von hier aus nahmen je zwei Touris in einem Mokoro, dem traditionellen Einbaumboot, Platz und wurden eine Stunde lang durch verschiedene Flussarme geschippert. Auf einer der unzähligen Inseln liefen wir mit einem Guide durch den Busch. Tiere gab es aber nur in weiter Entfernung zu sehen, die Fahrt durch den Rand des riesengroßen Deltas war dennoch interessant.

Wir entschieden uns in einem Ritt nach Windhoek zurück zu fahren und den letzten Tag entspannt am Pool zu verbringen. Allerdings können sich 24 °C nach vielen Tagen mit 40 °C ganz schön kalt anfühlen. Unser letzter Abend in Namibia war dennoch etwas Besonderes. Zwei Holländerinnen, die mit uns im Zimmer schliefen hatten einen sympathischen, aber etwas verrückten Menschen aufgetan, oder wurden aufgetan. Mit ihm und zwei seiner Freunde fuhren wir zum Abendessen zu Joe´s Beerhouse. Hier gab es verschiedenes Fleisch am Spieß: Strauß, Zebra, Kudu, Oryx und Krokodil. Eine willkommene Stärkung für die lange Rückreise.

Afrika war sandig, tierreich, aufregend, lecker, neu, anders und auf jeden Fall eine Reise wert.

NEWS

 

Die nächste Reise kommt bestimmt!

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